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Mediensucht – Präventionsangebote für eine „neue“ verhaltensbezogene Sucht

Das Internet ist gekommen, um zu bleiben. Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation unserer Zeit. Gleichzeitig häufen sich die Stimmen, die vor den Folgen der exzessiven Nutzung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, warnen. Über die Differenzierung und Einordnung des Mediennutzungsverhaltens wurde national und international lange Jahre intensiv diskutiert. Mittlerweile wurde die Internet Gaming Disorder (Computerspielsucht) als sogenannte Diagnose in den DSM-5 (1) und in den ICD 11 (2) aufgenommen und dem Bereich der Suchterkrankungen zugeordnet.

Laut der PINTA – Studien (3,4) des Bundesgesundheitsministeriums sind von den ca. 990.000 jungen Menschen in Niedersachsenzwischen 14 und 24 Jahren etwa 23.000 internetabhängig und etwa 135.000 von ihnen weisen einen problematischen Internetgebrauch auf . Auch Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren verfügen heute laut dem Verein Aktiv gegen Mediensuch e.V. regelhaft über Internetzugang sowie Smartphone und unterliegen somit schon frühzeitig der Gefahr, einen problematischen Umgang zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund haben die Träger der ambulanten Suchtkrankenhilfe Caritas, Diakonie und release mit finanzieller Unterstützung des Landkreises ein Mediensucht- Präventionsprojekt für den Landkreis Diepholz entwickelt. Mit der Verstetigung der Förderung seit 2020 können folgende Bausteine angeboten werden:

  • Unterrichtseinheiten zum Thema Mediensuchtprävention für alle Schulen im Landkreis Diepholz
  • eine mehrstündige Multiplikatorenschulungen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter-Innen
  • Elternabende zum Thema Mediensuchtprävention
  • Beratung für Jugendliche und Erwachsene mit problematischemMediennutzungs-Verhalten sowie Angehörige und andere Bezugspersonen, wie z.B. Lehrkräfte und Freunde, die sich Sorgen machen

(1) DSM-5 – Diagnostic- and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Revision
(2) ICD-11 – International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems
(3) Rumpf, H.-J. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA). Bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2011
(4) Bischof, G. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit – Diagnostik und Risikoprofile (PINTA DIARI). Kompaktbericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2013